Hautkrebs – rechtzeitig erkennen, gezielt therapieren
Im Laufe des Lebens entstehen auf der Haut verschiedenste Flecke mit
unterschiedlicher Form, Farbe und Größe. Auch Hautkrebs kann unterschiedliche
Formen und Farben annehmen und an verschiedenen Stellen des Körpers auftreten.
In Mitteleuropa sind nach Schätzungen bis zu 25% der Erwachsenen ab einem Alter
von 35 Jahren von rauen Lichtschwielen (aktinischen Keratosen ) betroffen. Hierbei
handelt es sich meist um schwach rötliche Flecke mit sandpapierartig schuppender
Oberfläche. Diese entwickeln sich häufig unbemerkt über einen langen Zeitraum an
den Sonnenterassen der Haut und werden erst sehr spät als krankhafte
Hautveränderung wahrgenommen. Während diese rauen Lichtschwielen früher als
eine Hautkrebsvorstufe eingestuft wurden, werden sie heute als beginnender heller
Hautkrebs verstanden. Deshalb ist eine Behandlung unbedingt erforderlich, da bis zu
25% der Lichtschwielen nach 10 Jahren in ein fortschreitendes Spindelzellkarzinom
übergehen können. Hierbei kann es zu Absiedelungen von Tochtergeschwülsten in
benachbarten Lymphknoten kommen. Bis zur Hälfte der Betroffenen versterben nach
5 Jahren an den Folgen dieser Metastasierung.
Das Basalzellkarzinom gehört ebenfalls in die Gruppe des hellen Hautkrebses. Es
tritt bevorzugt in Bereichen der Nase, der Wangen sowie an der Stirn und
Schläfenregion auf. Bereits im Frühstadium zeigen sich charakteristische
Hautstrukturen. Sind die Hautveränderungen mit dem bloßen Auge nicht eindeutig zu
erkennen, kann durch Zuhilfenahme des Auflichtmikroskops die Diagnose gestellt
werden. Bestehen generell Zweifel, ob eine Hautveränderung gut- oder bösartig ist,
kann eine Gewebeprobe dies zweifelsfrei klären.
Bei sehr kleinen Hautveränderungen ist es vertretbar, einige Wochen den weiteren
Verlauf zu beobachten.
In der Regel können helle Hautkrebsarten vollständig geheilt werden. Je nach
Ausprägung und Lokalisation stehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung.
Neben der klassischen operativen Entfernung sind in den letzten Jahren zahlreiche
nichtinvasive Therapieformen hinzugekommen. Sofern es sich um flache,
oberflächlich wachsende Hautveränderungen handelt, können diese mit äußerlich
anzuwendenden Medikamenten in Gel- oder Cremeform behandelt werden. Bei
schlecht abgrenzbaren Hautveränderungen kann eine Kombination von Gel und Licht
als photodynamische Therapie die Hautkrebszellen zerstören. Hierbei kann eine
narbenfreie Abheilung erzielt werden.
Da aufgrund der lichtgeschädigten Haut weiterhin das Risiko besteht, erneut an
hellem Hautkrebs zu erkranken, sind weitere regelmäßige Kontrollen erforderlich.
Dies gilt insbesondere für Menschen nach Organtransplantationen, die aufgrund der
Einnahme von Medikamenten, die das eigene Immunsystem hemmen, leichter und
schneller an hellen Hautkrebsarten erkranken.
Im Gegensatz zum hellen Hautkrebs geht der schwarze Hautkrebs, das maligne
Melanom, von den pigmentbildenden Zellen aus. Es ist die dritthäufigste Art von
Hautkrebs, jedoch der Hautkrebs mit der höchsten Metastasierungsrate und für
mehr als 90% aller Todesfälle an Hautkrebs verantwortlich. Es zeigt keine
charakteristische Färbung. Da es außerordentlich vielgestaltig auftreten kann,
braucht der Arzt eine langjährige Erfahrung, um es richtig zu diagnostizieren.
Menschen mit vielen Muttermalen haben zwar ein erhöhtes Risiko, am Melanom zu
erkranken, viele Melanome entstehen jedoch auch ganz unabhängig davon, ob
Muttermale vorhanden sind. Um Muttermale längerfristig beobachten zu können,
werden diese bei AREION mit der Video-Auflichtmikroskopie, einem modernen
computergestützten Kamerasystem dokumentiert. So können kleinste Veränderungen
in Richtung Entartung erkannt werden.
Im Jahr 2008 wurde in Deutschland ein professionelles Screening-Programm zur
Früherkennung von Hautkrebs eingeführt. Ziel ist es, Hautkrebs früh zu erkennen
und erfolgreich zu behandeln. Gerade beim malignen Melanom ist der Zeitpunkt der
Behandlung ausschlaggebend für die weitere Prognose. In einem frühen Stadium
des malignen Melanoms (Carcinoma in situ) ist der Patient nach der vollständigen
chirurgischen Entfernung geheilt.
Im AREION Kompetenzzentrum in Neu Ulm bietet die dermatologische Abteilung von Frau Dr. Karin Kunzi – Rapp Früherkennungs Behandlungen sowie modernste Therapie- und Behandlungsmethoden an.